DIGITAL IMAGING
Statt
die Entwicklung in Richtung tonnenschwer und in Riesendimension
weiter voranzutreiben zeigen sich andere und sehr
interessante Alternativen, denn kleiner und schneller
geht es auch. Optische Systeme können in Komponentenbauweise
parallel betrieben werden und für kleine, schnelle
und dennoch leistungsstarke Kamerasysteme besteht
ebenfalls Anwendungsbedarf.
Die
Mini-Airborne Kamera "Phantom
Miro Airborne HD" ist ein Beispiel hierfür.
Die legendäre Highspeed-Kamera "
Phantom V12" oder deren Nachfolger-Systeme,
wie die "Phantom
65 High-Speed Camera" sind weitere exemplarische
Technologie-Anwendungen.
Die
neueste Version der Mini-Luftbildkameras wird von
PhaseOne kommen, quasi eine Hochleistungs-Kamera im
Westentaschenformat. Diese Luftbildkamera
ist die preisgünstige Variante im Vergleich zur
DMC und wird als MF-System mit einer Pixelgröße
von professionellen DSLR-Studiokameras deren Qualitäten
wohl übertreffen.
Die
iXA-180 produziert eine Bildmatrix von 80 Mio Pixeln,
belichtet mit bis zu 1/1600sec und bietet zudem mehrere
Wechselobjektive von mittleren Tele-Bereich bis zum
Weitwinkel, fast wie man sie von einer "Spiegelreflex"
gewohnt ist. Das sensorische Spektrum geht vom RGB-
bis in den IR-Bereich und bei ISO 35 bis 800 erreicht
sie einen guten (>75db) Dynamikspielraum. Realisiert
durch einen CCD-Sensor der Größe 53.7 x
40.4 mm belichtet diese Kamera auf 5,2µm große
Pixel mit einer Bildfolge von etwa 1B/sec. Da sie
nur 20W an 12-30 V DC benötigt, sind somit auch
Akku-Betrieb und Fernsteuerung möglich, was system-unabhängig
durch USB3 und Firewire 800 konfortabel eingerichtet
werden könnte. Verpackt ist ide iXA in einem
solidem Alu-Gehäuse mit den Dimensionen 132x114x128.5mm.
Die Marktpräsenz ist für Anfang 2012 angekündigt.
Diese neue iXA-Luftbildkamera
ist bereits verfügbar.
Das
Gegenteil einer MegaCam ist diese MicroCam
mit einem Durchmesser von nur 6mm und einer Länge
von 23mm. In dem kleinen Gehäuse findet ein SVGA-CMOS
(HD-TV-Auflösung ist bereits in Planung) mit
Periferie-Processor und Optik platz - für die
Endoskopie geht es sogar noch etwas kleiner. Als Kapsel
zum Schlucken (endocape
capsula) wird sie bereits erprobt und aktuell
ausgestattet mit Microscheinwerfern, Funksteuerung
und eigenem Bildspeicher. Diese MicoCam liefert sowohl
ein RGB-Videosignal wie auch Einzelbilder in einer
für diese Dimensionierung erstaunlich guten Qualität.
Mittlerweile gibt es mehrere Hersteller, die nach
Standard-Layouts solche Kameras produzieren.
Dieses
Konzept wird sich auf dem Weltmarkt in den nächsten
Jahren auch als MiniCam für Sport, Dokumentation,
Videokonferenz, Spionage und Labor-Equipment durchsetzen,
in der Größenordnung einer kleinen Taschenlampe,
mit leistungsfähigerer Sensorik, integrierter
Optik und in der Preisregion von Consumer- oder Pocket-Kameras.
Der
Hersteller Canon hat für Ende 2010 einen 120
Mio Pixel-Sensor in CMOS-Technolgie angekündig
mit einer Pixelbreite um die 2 µm und der wird
im APS-H-Format die KB-Klasse und möglicherweise
auch Videogeräte bedienen. Die Periferie erreicht
derzeit einen Transport von 8 bis 9 Frames pro Sekunde,
was für ein HD-Videosingal (Fullframe) noch "etwas"
knapp ist. Um dennoch die 30f/sec zu gewährleisten
reduziert aktuell ein schneller Algorithmus die Framefläche.
Die Periferie wird letztlich die notwendige Leistung
erbringen. Das begrenzende Problem könnte die
Auswahl der Optik-Komponenten sein (Beugungs-Effekte,
Strukturfehler, Moiré-Störungen),
die in dieser Dimension zunehmend schwerer beherrschbar
sind. Die sensorische Auflösungsdichte bei 120MP/589mm²
wird Kompromisslösungen verlangen. Im Zeitplan
der nächsten zwei Jahre müssen sowohl der
Produkt-Status der Sensorik wie auch eine Marktpräsenz
erreichbar sein - mal sehen was daraus wird.
Die
aktuelle Entwicklung experimentiert auch mit exotischen
Halbleitern, wie beispielsweise mit MoS2 - ein Material,
das bisher nur in der Werkstoffmechanik und dem Maschinenbau
eine Bedeutung hatte. Seit mehreren Jahren rücken
die "zweidimensionalen" Halbleiter in den Fokus der
Interesse, besonders Molybdändisulfid (MoS2).
Dieses lamellenartige Material gehört der Feststoffgruppe
der Übergangsmetall-Dichalkogenide an, wie die
Graphit-Schichtkristalle. Neben den mechanischen und
piezzo-elektrischen Eigenschaften zeigt MoS2 auch
einen photonen-sensorischen Effekt mit Anwendungsperspektive.
Die
photoelektrischen und Grenzflächeneffekte oder
die rein elektronischen Eigenschaften von MoS2 sind
stark abhängig von der Anzahl der atomaren Lagen.
Ein großes Volumenkristall hat keine scharfe
Bandlücke, die einzelne Monolage (nur 3 atomare
Ebenen) zeigt hingegen schärfere
Bandlücken-Charakteristika.
Damit ist MoS2 nicht nur als Lamellenwerkstoff für den
Maschinenbau von Interesse, sondern erweist sich als echter
Halbleiter mit lichtabhängigen Eigenschaften
für die optische Sensorik geeignet.
Die
sensorische Schicht der MoS2-Photo-Transistors besteht
aus nur drei (theoretisch fehlerfreien) atomaren Ebenen
mit einer Höhe von 0.649nm. So eine extrem dünne
Schicht ist für den Infrarotbereich schon quasi
transparent. Die kurzwelligen Spektren im Rotband, bei
etwa 676nm maximal, und der obenre Blaubereich sind das
ideales Anwendungsziel. Die gesamte Bauhöhe beträgt
aktuell nur etwa 450nm und könnte auf einer biegsamen
Folie positioniert werden.
Interessant sind
auch die Perspektiven der neueren Bio-Physik, die sich mit organischer
Sensorik beschäftigt. Vor einigen Jahren waren schon die
Beta-K-Moleküle
im Fokus der Wissenschaft und man konnte bereits an der Idee erkennen,
was die Absicht dieser Aktivitäten sein sollte. Die Frage, ob es
möglich ist einen biologischen Sensor nach dem Vorbilder der Natur
nachzubilden, erscheint uns futuristisch bis phantastisch. Gibt es
überhaupt eine Perspektive diesen avantgardistischen Gedanken in
Realität umzusetzten ? Schließlich ist bisher eindeutig die
Halbleiter-Technologie der Schrittmacher von praktischer und
sehr erfolgreicher Anwendung. Umso erstaunlicher sind die
Ambitionen
aus organischer Substanz ein Sensor zu entwickeln.
Welche Bedeutung und welchen Einfluß haben Bilder ?
Bilder sind in jeder Hinsicht eine qualitative
Informationsquelle, sie dienen der Erkenntnis, der Aufklärung und
der Kontrolle. Beispielsweise sind Satellitenbilder durchaus in der
Lage aufzuklären wo wann und von wem welche militärische
Aktion ausgeführt wurde. Wäre dieses Bildmaterial der
Fernaufklärung öffentlich, dann ließen sich
Suggestiv-Nachrichten und Pseudo-Dokus in ihrer taktischen Zielsetzung
durchschauen. Drohnen und Satelliten können detailiert über
die tatsächliche Auslastung der Infrastrukturen informieren, sie
könnten sogar die Folgen der Geo-Dynamik und damit Gefahrenzonen nachweisen und
so wären vermeindlich notwendige Investitionen unter "beratender"
Beteiligung von ominösen Großkonzernen objektiv
überprüfbar. Wo tatsächlich die gigantischen Emissionsquellen zu lokalsieren
sind, wo also die Verursacher der brutalen Umweltschäden auf den
Meter genau zu finden sind, wäre ebenfalls sofort zu
diagnostizieren. Dann aber wäre beispielsweise dem kleinen
Autofahrer die Alleinschuld nicht mehr einzureden, die Abzocke mit
albernen Umweltplaketten und sinnfreien Steuern wäre in Gefahr.
Die Zerstörung von Wäldern oder Havarien auf
der Hochsee sind ebenfalls lokalisierbar. In öffentlichen
Projekten könnten Bildquadrate kooperativ nach markanten Spuren
durchsucht und dadurch erheblich schneller gefunden werden. Solche
kooperativen Projekt-Versuche waren
bisher nicht erwünscht. Bilder haben also auch eine politische
Dimension. Suggestive Information als Verschwörungstheorie dient
sogar der Kriegsbegründung ("Polen-Feldzug", Vietnam-Krieg, Irak-Krieg
usw) - seriöse Aufklärung stellt die hoffnungsvolle "Pseudo-Demokatie"
infrage und damit ist sie eine Gefahr für den profitabel organisierten
Betrug. Gekaufte Zeugen, aufwändig produzierte Suggestiv-Dokus, gestellte
Hinrichtungs- oder Kriegs-Szenen als aktueller Report und alte Archiv-Bänder
neu zusammengeschnitten findet man mittlerweile in offiziellen Nachricht.
Aufklärung ? Wer will das schon ? Der digitale Bildungsbürger ?
Der trendige Coma-Consumer ? Die agressiv randalierenden Fanatiker ? Die
bedeutungslos herumschwadronierenden Internet-Aktivisten ? Schalke
gewinnt gegen FC-Kniescheibe 3:1 - das sind Nachrichten.
Eines ist jedenfalls
erkennbar: Die Entwicklung ist "noch nicht" an ihre Grenzen angelangt.
Vergleichweise hohe Pixeldichten sind nicht grundsätzlich gleichbedeutend
mit unbeherrschbaren Verlusten an optischer Bildqualität oder hohem
Rauschpegel (obwohl sie neue Problemlösungen verlagen). Die
Auflösungsqualität der optischen Instrumente kann noch mithalten,
auch wenn sich bereits die Spreu vom Weizen trennt. Nicht zu übersehen
ist der Vormarsch der vermeindlich "billigen" CMOS-Technolgie, die im letzten
Jahrzehnt kontinuierlich sichtbaren Qualitätsgewinn demonstrieren konnte.
Sowohl CMOS- wie auch CCD-Technologie werden sich für die verschiedensten
Kamerasysteme weiterhin spezialisieren.
Genug der lyrischen
Gedichte - bis hier hin soll der kleine Exkurs reichen als ein
interesse-motivierender Rundumblick zur optischen Sensorik. Wenn Euch soetwas
interessiert, dann nutzt die Vorlesungen und Seminare. Weiterführende
Angebote sind den Informationsquellen aus den Sirius5-Archiven
zu entnehmen.
md-014, nvs-067
sensor-hersteller: altera, aptina, canon, dalsa, e2v, fairchild,
fuji/fujifilm, imacon, kodak, magnachip, micron, mitsubishi, nec,
omnivision, panasonic, ricoh, samsung, sanyo, sentech, sharp, sionyx,
sony, sta, st-micro, toshiba, ... |
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projekt-dienste: aerophoto-schiphol, aerodata, airborne sensing,
argus-geo-system, earthobserver, earthdb, endoxon, falcon-crest,
geomatics, geosys, globalvisor, gosniias, helava, infoterra-france,
intergraph, mappuls, matrix-idb, meteosat, nato, naturalview,
sat-imaging, truevision univers, ... |
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